“El río”, nennen die Valencianer*innen den schönsten Park ihrer Stadt auch: der Fluss. Denn genau das, ein Fluss, war der Jardín del Turia über Jahrhunderte. Und was für einer! Bis schließlich in seinem einstigen Bett dieser Park entstand.
Wie es dazu kam? Hier die wichtigsten Fakten über die Entstehung des Turia-Parks:
- Der Fluss Turia entspringt im Hinterland, fließt rund 200 Kilometer bis nach Valencia und mündet dort ins Mittelmeer. Über Jahrhunderte brachte er der Stadt Fruchtbarkeit und Reichtum – etwa durch die Bewässerung der Huerta de Valencia.
- Doch der Fluss brachte nicht nur Gutes: Immer wieder kam es zu verheerenden Überschwemmungen. Besonders schlimm traf es die Stadt am 14. Oktober 1957. Über 80 Menschen starben, die Innenstadt stand unter Wasser.
- In der Folge wurde der Fluss umgeleitet – seitdem fließt der Turia südlich der Stadt zum Meer. In diesen Vierteln kam es Ende Oktober 2024 erneut zu einer Flutkatastrophe.
- Nach der Umleitung blieb das alte Flussbett trockengelegt zurück. Was damit tun? Eine Stadtautobahn war im Gespräch. Doch Valencia entschied sich anders – und gewann damit: eine grüne Achse quer durch die Stadt.
- Heute ist der Turia-Park mit rund 110 Hektar zwar kleiner als etwa der Central Park in New York oder der Hyde Park in London. Trotzdem ist er mit seiner Länge von über neun Kilometern einer der größten Stadtparks in Spanien.
- Was den Park so besonders macht: Langgezogen schlängelt er sich einige Meter unterhalb des sonstigen Stadtniveaus durch Valencia, du läufst hier immer wieder unter alten Brücken hindurch!
- Zwischen 1991 und 2006 entstand im Flussbett ein Bauensemble, das weltweit Aufsehen erregte. Die Gebäude wirken wie aus einer anderen Welt: ein Kino in Form eines Auges, eine Oper wie ein Alienkopf, ein Wissenschaftsmuseum, das an ein Dinosaurierskelett erinnert. Entworfen werden sie von Star-Architekt Santiago Calatrava. Seine Stadt der Künste und Wissenschaften veränderte Valencias Selbstbild – und die Skyline der Stadt.
Weitere Highlights im Turia-Park, die du nicht verpassen solltest:
- Der Parque de Cabecera ganz im Westen wurde 2004 eröffnet, dazu gehört der Biopark mit 150 afrikanischen Tierarten.
- Das valencianische Architekturbüro entwarf im Westen des Parks ein weiteres besonderes Bauwerk: die Casa del Agua.
- Es gibt viele Sportfelder im Turia-Park, darunter am nördlichsten Punkt auch ein Baseballstadion, umgeben von Rugby- und Fußballfeldern.
- Ein weiterer Star-Architekt, Ricardo Bofill, entwarf die neoklassischen Gärten am Palau de la Música.
- Der Spielplatz Gulliver ist ein besonderes – und frisch renoviertes – Highlight am südlichen Ende, kurz vor der Stadt der Künste und Wissenschaften.
- Die fünf Kilometer lange Joggingstrecke Ciudad del Running durch den Park ist eine der drei beliebtesten überhaupt in Spanien.
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Und: Mit places to go gibt’s plazy auch als Podcast. In diesem Format stellen wir dir spannende Orte in unter zehn Minuten und mit den wichtigsten Infos und Anekdoten vor. In Valencia zum Beispiel die Seidenbörse, die wichtigsten Basics für eine Reise in diese Stadt und natürlich gibt’s auch eine Podcast-Episode zum Turia-Park. Darin hörst du, wie Architekt Santiago Calatrava hier gegen das Franco-Regime angebaut hat, was diesen Park so besonders macht – und was der Fluss Turia mit der Erfindung der Paella zu tun hat. Zu hören auf allen gängigen Podcast-Plattformen oder gleich hier: